Häufig gestellte Fragen
Sie möchten wissen, wie GreenGrid funktioniert, ob Sie eine PV-Anlage brauchen oder wie der Stromhandel abläuft? In unseren FAQ finden Sie alle Antworten – verständlich erklärt und thematisch sortiert.
Benötige ich eine eigene Photovoltaik-Anlage oder einen Stromspeicher, um GreenGrid nutzen zu können?
Nein – Sie können bereits als reiner Stromkonsument teilnehmen und Strom für Ihren Eigenverbrauch beziehen, ganz ohne eigene PV-Anlage oder Batteriespeicher. Ein Energiespeicher erweitert jedoch Ihre Flexibilität, indem Sie günstige Tarifphasen gezielt zum Laden nutzen. Mit einer eigenen PV-Anlage können Sie zudem selbst als Prosument auftreten und überschüssige Energie ins Peer‑to‑Peer‑Netz einspeisen.
Wie genau und aktuell sind die Preisdaten?
Wir beziehen unsere Echtzeit-Preisdaten direkt von der Börse und aktualisieren diese automatisch im Fünf-Minuten-Takt. Jeder Preis wird mit dem exakten Gültigkeitsfenster (z. B. 14:00–14:15 Uhr) sowie dem Zeitstempel der letzten Aktualisierung ausgewiesen. Für die 24-Stunden-Prognosen nutzen wir die aWATTar-API, die viertelstündliche Marktpreise auf Basis von Angebot und Nachfrage liefert und dabei handelsrelevante Faktoren wie Netzengpässe und Topografie einbezieht. Im Simulationsmodus generieren wir die Preisverläufe mithilfe gekoppelter Sinus- und Rauschfunktionen, um realistische Marktschwankungen zu erzielen und auf allen Endgeräten identische Ergebnisse sicherzustellen.
Ist das hier schon die echte Strombörse mit echtem Geld?
Derzeit realisiert GreenGrid im Rahmen des YES!‑Wettbewerbs eine umfassende Simulation des dezentralen P2P‑Strommarkts. Perspektivisch ist vorgesehen, in einer späteren Phase zu einem realen Strommarkt umzuwechseln. Zum Einstieg dienen jedoch virtuelle Handelsmöglichkeiten mit realistischen Preisfunktionen, um Marktdynamiken praxisnah zu erlernen. Zusätzlich stellt die App fundierte Hintergrundinformationen zum tatsächlichen Strommarkt bereit.
Wie hoch sind die Anschaffungskosten (z. B. PV-Anlage, Speicher) und wie viel Zeit muss ich investieren?
Wie bereits erläutert, ist keine PV-Anlage oder ein Batteriespeicher erforderlich, um GreenGrid zu nutzen. Entscheiden Sie sich jedoch für die Installation eigener Hardware, sollten Sie mit Investitionskosten von etwa 5.000 € bis 15.000 € rechnen – abhängig von Anlagengröße und Speicherkapazität. Dank unserer Automatisierungsfunktionen genügt es, die App ein- bis zweimal täglich aufzurufen, um alle Handels- und Ladevorgänge optimal steuern zu lassen.
Wenn später mit echtem Geld gehandelt wird, wie sieht es mit Gewinnen und Besteuerung aus?
Im realen Betrieb unterliegen Einnahmen aus dem Stromhandel den geltenden steuerlichen Regelungen und müssen – wie andere Kapitalerträge – in der Einkommensteuererklärung angegeben werden (§ 20 EStG). Zusätzlich können bestimmte Abgaben anfallen, wie etwa die Stromsteuer (derzeit 2,05 ct/kWh), Netzentgelte (abhängig vom lokalen Netzbetreiber) sowie die Konzessionsabgabe für die Nutzung öffentlicher Wege. Die EEG-Umlage beträgt aktuell 0 ct/kWh und ist daher derzeit nicht relevant. Trotz dieser Abzüge bleibt der Handel mit überschüssigem Strom attraktiv und lohnend – insbesondere dann, wenn Sie Ihre PV-Anlage und Speicher gezielt einsetzen. GreenGrid unterstützt Sie dabei mit transparenten Abrechnungen: Die App zeigt Ihnen jederzeit, wie viel Sie brutto erwirtschaftet, welche Abgaben Sie entrichtet und welchen Nettogewinn Sie erzielt haben. So behalten Sie nicht nur den Überblick über Ihre Einnahmen, sondern auch über steuerliche Freibeträge und die tatsächliche Rentabilität Ihrer Beteiligung. Mit dem richtigen Timing und einer klugen Strategie kann der dezentrale Stromhandel zu einer echten Win-Win-Situation für Umwelt und Geldbeutel werden.
Wie trägt GreenGrid zum Umweltschutz bei?
Durch die gezielte Verlagerung Ihres Stromverbrauchs in Zeiten niedriger Nachfrage – etwa mittags, wenn ausreichend PV-Leistung ins Netz eingespeist wird – tragen Sie entscheidend dazu bei, die teuren und klimaschädlichen Spitzenlastkraftwerke zu schonen. Diese Kraftwerke werden morgens und abends hochgefahren, um Bedarfsspitzen zu decken, arbeiten jedoch ineffizient und verursachen deutlich höhere CO₂-Emissionen pro Kilowattstunde als Grundlastanlagen. Gleichzeitig reduziert ein gleichmäßigerer Lastverlauf die Übertragungsverluste im Stromnetz: Weniger Spitzenflüsse bedeuten geringere Wärmeverluste in Leitungen und Transformatoren und entlasten so insgesamt die Erzeugungskapazitäten. GreenGrid berechnet für jeden Handelstag automatisch, wie viel CO₂ Sie durch solche Verschiebungen eingespart haben, indem es den Emissionsunterschied zwischen Spitzen- und Tieflastphasen („marginaler Emissionsfaktor“ vs. „Basis-Emissionsfaktor“) mit Ihrem gehandelten Volumen multipliziert. So sehen sie ummittelbar, wie sich Ihr klimaschonendes Handeln bezahlt macht. Dadurch verbindet GreenGrid ökonomische Anreize mit einem klaren ökologischen Feedback und macht Netzstabilisierung und Klimaschutz zu einer positiven, unmittelbar erfahrbaren Erfahrung.
Muss ich jeden Handel manuell anstoßen, z. B. vor dem Föhnen?
Nein - Der Ver- und Einkaufsprozess lässt sich vollständig automatisieren und nach Ihren individuellen Vorgaben konfigurieren. Die App führt dann alle Trades im Hintergrund aus – auch wenn Sie sie gerade nicht geöffnet haben. So sparen Sie Zeit, müssen nicht permanent Preischarts im Blick behalten und profitieren trotzdem von optimalen Kauf‑ und Verkaufszeitpunkten.
Was, wenn meine PV-Anlage noch EEG-gefördert ist?
Solange Ihre Photovoltaikanlage noch nach dem Erneuerbare‑Energien‑Gesetz gefördert wird, sind Sie verpflichtet, den erzeugten Strom zu den festgelegten Vergütungssätzen ins öffentliche Netz einzuspeisen – eine direkte Peer‑to‑Peer‑Vermarktung Ihrer Überschüsse ist in diesem Zeitraum nicht zulässig. Dennoch können Sie GreenGrid uneingeschränkt als reiner Stromkonsument und Speicherbetreiber nutzen und so schon heute die Funktionen testen. Nach Ablauf Ihrer EEG-Förderung steht Ihnen die Prosumenten‑Funktion zur Verfügung, sodass Sie Ihre Strategien für den Direktverkauf und die optimale Speicherbewirtschaftung nahtlos in die Praxis übernehmen können.
Sie haben noch weitere Fragen oder Anmerkungen, die hier nicht beantwortet wurden? Dann schreiben Sie uns gerne an ortnermerlin@gmail.com – wir melden uns schnellstmöglich bei Ihnen.
Wettbewerb
Teilnahmeprojekt im Rahmen des YES!
Kontakt
Merlin Ortner
Software-Developer